ÖKUMENISCHER ARBEITSKREIS ASYL LUDWIGSBURG

Damit aus Fremden Freunde werden

Aktuelles

19.11.2024: Einladung zum nächsten Treffen des AK-Asyl Ludwigsburg um 19.00Uhr in St.Paulus, Beethovenstr. 70   
13.12.2024:
Weihnachtsmarktstand des AK-Asyl Ludwigsburg auf dem Ludwigsburger
Weihnachtsmarkt

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Brief an den Landrat

Der AK-Asyl möchte mit folgendem Brief seine Sorge und sein Unverständnis über die Rückdelegation der Flüchtlingsarbeit und deren Folgen für die Geflüchteten, die SozialarbeiterInnen und auch für Ehrenamtliche ausdrücken.


                                                                                                                      Datum: 12.06.2024
An den Landrat des Kreis Ludwigsburg

Herrn Dietmar Allgaier
Hindenburgstr.40
71638 Ludwigsburg

An den Oberbürgermeister der Stadt Ludwigsburg
Herrn Dr. Matthias Knecht
Wilhelmstr.11
71638 Ludwigsburg

Betreff: Rückdelegation der Flüchtlingssozialarbeit von der Stadt an das
Landratsamt Ludwigsburg zum 31.12.2024

Der Gemeinderat hat beschlossen, das Integrationsmanagement nach fünf Jahren wieder an das Landratsamt zurück zu übertragen. Grund dafür sind ganz offensichtlich die dadurch für die Gemeinde möglichen Einsparungen. In Zeiten rückgängiger Wirtschafts- und Steuerkraft zwar verständlich, aber ob
es klug ist, ist eine andere Frage!
Der Ökumenische Arbeitskreis Asyl Ludwigsburg-Stadt (ÖAK) sieht bei der Umsetzung dieser „Rückdelegation“ erhebliche Probleme. Sie bedeutet für die Geflüchteten und diese begleitenden SozialarbeiterINNEN sowie auch für die ehrenamtlich Tätigen erhebliche Mehrbelastungen, Unsicherheiten und unzureichende Betreuung. So kennen die jetzt noch zuständigen, qualifizierten und durchaus gut
beschäftigten SozialarbeiterINNEN bisher noch keinen Plan, wie es für sie ab 1.1.2025 weitergehen kann. Das Landratsamt übernimmt die Aufgaben – aber diejenigen, die sie bisher erfüllt haben, bekamen bis dato noch keinerlei Auskunft darüber, ob und wie sie weiter beschäftigt werden. Es wäre also nicht verwunderlich, wenn sie sich alsbald nach anderen Arbeitsstellen umschauen würden – sie brauchen ja Sicherheit. Und sie werden sie finden!
Die Stadt Ludwigsburg und die hier untergebrachten Geflüchteten müssen sich also darauf einstellen, dass die ihnen bekannten und gut eingearbeiteten Fachkräfte verschwinden. Und das Landratsamt kann dann sehen, woher sie sie wieder bekommen werden.
Es ist absehbar, dass die soziale Beratung der hier lebenden und auch weiterhin neu ankommenden Geflüchteten darunter leiden wird, ebenso wird die Belastung für die verbliebenen Fachkräfte steigen und die Moral sinken. Das war vorherzusehen und wurde ganz offensichtlich nicht bedacht !
Wir bitten sie Beide, umgehend alles zu unternehmen, diese Mängel zu beheben und eine Verschlechterung im Integrationsangebot für die Geflüchteten zu verhindern. Ebenso bitten wir sie, ihre Fürsorgepflicht
gegenüber ihren Beschäftigten wahrzunehmen und schnellstmöglich für Klarheit in der weiteren Planung zu sorgen. In Zeiten des Fachkräftemangels, sinkender Wirtschaftskraft und zunehmender Polarisierung unserer Gesellschaft ist die gute und schnelle Integration von zugewanderten Menschen eine vordringliche Aufgabe für Alle!
Der ÖAK hält es für dringend geboten, dass sich das Landratsamt schon vor dem 01.01.2025 , aber spätestens dann für diese Aufgaben personell hinreichend verstärkt. Darum bitten wir zu prüfen, ob nicht die Möglichkeit geschaffen werden kann, ob nicht die Möglichkeit geschaffen werden kann,
die MitarbeiterINNEN der Stadt für diese Aufgaben zu übernehmen.Wir sind gerne bereit, an den Beratungen über das weitere Vorgehen teilzunehmen.
Für den Ökumenischen Arbeitskreis Asyl:
Martha Albinger, Uli Essig-Haile, Hans-Werner Blank, Barbara Hufnagel,
Andrea Stockmayer-Mohn

Nachrichtlich per Email zur Kenntnis::

FB 33 des LRA Ludwigsburg:

Hern Martin Schliereke, Frau Angelika Lindner, Frau Doris Walling

Stadtverwaltung Ludwigsburg:

Frau Bürgermeisterin Renate Schmetz, Herrn Raphael Dahler, Frau Sarina Bernhardt, 

Frau Julia Marschner, Frau Michelle Rath, Frau Anja Widmann

Ökumenische Fachstelle Asyl

Herrn Nazario Melchionda, Frau Christina Reinhold, Frau Monika Miller

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Osterbacken in der

Jugendherberge

 

(Gemeinschaftsunterkunft zur vorläufigen Unterbringung von Geflüchteten des Landkreises LB)

Viel Spaß hatten ungefähr 15 Kinder vom Kleinkind- bis zum Grundschulalter sowie ein paar interessierte Eltern in der Woche vor den Osterferien beim Backen von Ostergebäck in der Jugendherberge. Gemeinsam mit der zuständigen Sozialarbeiterin und Ehrenamtlichen, die sich in der Unterkunft in der Hausaufgabenhilfe engagieren, wurde mit großer Begeisterung mit verschiedenen Teigen geknetet, geformt, ausgestochen und verziert. Großzügigerweise durfte dazu der Speisesaal sowie auch der große Backofen in der Küche der Jugendherberge genutzt werden.
Da die Osterzeit mit dem Ramadan zusammenfiel und fast alle Bewohner der Unterkunft aus muslimisch geprägten Ländern kommen, wurde die Backaktion im Vorfeld mit den Eltern abgestimmt. Mit deren Zustimmung wurden die leckeren Backergebnisse natürlich von den Kindern sofort getestet (und für sehr gut befunden 😉), der größte Teil der Hasen und Hefezöpfchen kam dann beim Fastenbrechen am Abend als Nachtisch auf die Tische und wurde auch von den Erwachsenen genossen.
Zumindest die Schulkinder hatten in der vorösterlichen Zeit auch im Unterricht schon von Ostern und unseren Osterbräuchen gehört und kräftig Hasen und Eier gebastelt, so dass das Thema nicht neu war und bei dieser Aktion auch kulinarisch erlebt werden konnte.
Ehrenamtliche Unterstützung
Das Interesse vieler in der Gemeinschaftsunterkunft lebender Frauen und Männer, die deutsche Sprache zu lernen, ist groß und Sprachkurse stehen oft erst nach längeren Wartezeiten zur Verfügung. Wer sich hier ehrenamtlich engagieren möchte, ist jederzeit herzlich willkommen. Es gibt ein kleines Team Ehrenamtlicher, die 1 bis 2 Mal wöchentlich Schulkinder bei den Hausaufgaben oder auch Erwachsene beim Erlernen der deutschen Sprache unterstützen. Wer mehr wissen möchte, wende sich gerne an 

Margit Unterreiner (margit_unterreiner@web.de).

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Projekt Fußball                                  


Das Projekt Fußball in der Gemeinschaftsunterkunft „Römerhügel“ in Ludwigsburg hat begonnen
Am Montag, den 11.03.2024, startete in der vorläufigen Unterkunft „Römerhügel“, die seit Mitte Januar 2024 von der AWO Ludwigsburg betreut wird, ein neues Projekt für die geflüchteten Menschen: Es wird Fußball gespielt. „Die Idee hierzu“, berichtet der Fachbereichsleiter Migration der AWO Ludwigsburg, Heiko Nostadt, „entstand durch das Engagement von Chick Effombi, welcher in Kamerun selbst Fußballprofi war und sich über den AK Asyl Ludwigsburg ehrenamtlich einbringen wollte“.
Da die Unterkunft durch junge Geflüchtete bewohnt wird, bot es sich an, ein entsprechendes Sportangebot zu installieren. Unter der Organisation von den AWO-Sozialarbeiterinnen Nataliia Slavkina und Aleksandra Grobelna trafen sich die Bewohner am 11.03.24 erstmals auf dem Tartanplatz des Schulzentrums und absolvierten das erste Training, welches zukünftig wöchentlich stattfindet.
„Dank der Erlaubnis der Schulleitung des Schulzentrums Römerhügel, den Tartanplatz nutzen zu dürfen und der Spende des AK Asyl Ludwigsburg, für die wir Sportutensilien gekauft haben, können wir dieses großartige Projekt realisieren“, so Nataliia Slavkina.
Aufgrund von Ramadan war die Teilnehmerzahl noch begrenzt, aber es haben sich mehrere Bewohner angemeldet. Daher ist davon auszugehen, dass die Teilnehmerzahl noch steigen wird. Die positive Resonanz der Bewohner war spürbar, sie waren voller Energie und hoch motiviert beim Training.
„Da Chick ebenfalls einen Flüchtlingshintergrund hat und früher als Streetworker tätig war, konnte er einen vertraulichen Kontakt zu den Bewohnern der Unterkunft aufbauen. Für uns als Flüchtlingssozialarbeiterinnen ist das sehr wichtig, da Chick seine eigenen Erfahrungen mit den Bewohnern teilen und sie in schwierigen Lebenssituationen emotional unterstützen kann“, sagt Aleksandra Grobelna.
„Obwohl die Bewohner aus verschiedenen Ländern kommen und die deutsche Sprache noch nicht beherrschen, helfen die gemeinsamen Trainings, Barrieren abzubauen und neue Kontakte zu knüpfen“, ergänzt Nataliia Slavkina.
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Bündnis gegen Rechts

Wir sind als AK inzwischen Mitglied in dem neu gegründeten Bündnis gegen Rechts und planen vor der Europawahl und den Kommunalwahlen drei Kundgebungen gegen Rechts für Demokratie und Vielfalt. Im aktuellen Flyer des Bündnisses die Termine und ein Aufruf.




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Stellungnahme des ökumenischen Arbeitskreis Asyl Ludwigsburg Stadt zur geplanten Lea im Gebiet Schanzacker

 

Der Ökumenische Arbeitskreis Asyl Ludwigsburg Stadt (ÖAK) befasste sich bei seinem letzten Treffen mit der Absicht des Ministeriums fur Justiz und Migration Baden-Württemberg, auf dem Gebiet Schanzacker im Tammerfeld / im Stadtgebiet von Ludwigsburg eine Landeserstaufnahmeeinrichtung (LEA) fur ca. 1200 Geflüchtete bis 2025 als Neubau zu errichten. Der Arbeitskreis unterstützt generell aus dieser Verpflichtung des Landes heraus, eine neue LEA zeitnah zu errichten. Dies gilt insbesondere auch im Hinblick auf die zu erwartenden steigenden Flüchtlingszahlen sowie der Schließung in Ellwangen. Jedoch sieht der ÖAK auch die Probleme aller Betroffenen bei der Standortsuche und dem leider hier gewählten intransparentem Vorgehen. Die Menschen, um die es geht, scheinen in der leicht überhitzten Diskussion manchmal aus dem Blick zu geraten.
Dem Arbeitskreis ist bewußt, dass die Bewältigung dieser schwierigen Aufgabe überall im Lande zu Problemen führt. Wir sehen darum auch die Notwendigkeit einer schnellen Entscheidung ein. Eine frühere und bessere Transparenz durch Offenlegung der angewendeten Auswahlkriterien und der weiteren Standortalternativen würde die Akzeptanz der Auswahlergebnisse sicher verbessern. So wurde der Eindruck erweckt, dass dieser Standort allein feststeht, weil diese Flächen im Eigentum des Landes schnell verfügbar sind. Die berechtigten Belange und Sorgen der Bürger in den betroffenen Kommunen vor Ort müssen jedoch auch frühzeitig betrachtet werden, um eine möglichst große Akzeptanz zu erreichen.
Die Planung und Umsetzung für die Einrichtung einer LEA setzt diesen offenen Umgang mit den örtlichen Gegebenheiten voraus. Der Ökumenische Arbeitskreis Asyl Ludwigsburg kann diesen Standort mittragen, wenn die Eignungskriterien und Alternativenprüfungen eine andere Lösung nicht zulassen.
Der Arbeitskreis fordert bei einer Umsetzung auf dem Schanzacker im Tammerfeld:
• eine Prüfung, ob die geplante LEA nicht auch auf nur 600-800 Geflüchtete   ausgerichtet sein kann,
• dass die geplante LEA über eine ausreichend geeignete eigene Infrastruktur insbesondere mit einer Kindertagesstätte, einer Mensa, einem Team für die Verfahrensberatung und Sozialbetreuung mit einem hinreichenden Betreuungsschlüssel verfügen soll,
• auch die Mindestgröße der verfügbaren Wohnfläche fur Geflüchtete auf min. 8qm zu planen und fur geeignete spezielle Wohnangebote fur Familien zu sorgen,
• dass bei diesem großen Bauvorhaben, das mit erheblichen Eingriffen in das gesamte Umfeld verbunden ist, auch vor Ort mit einem ausreichenden verkehrstechnischen Anschluss dieses Komplexes mit ÖPNV und Wegen nach Ludwigsburg ausgerüstet werden muss,
• dass bei der Prüfung der genannten Forderungen in den weiteren Besprechungen mit den Landesbehörden auch die lokalen Arbeitskreise fur Flüchtlinge beteiligt werden,
• dass auch eine sinnvolle Nachnutzung der Gebaude schon jetzt mitgedacht werden muss,
• von der Landesverwaltung in den weiteren Genehmigungsverfahren die notwendige Transparenz frühzeitig erfolgt und offengelegt wird, wieviele zusatzliche Plätze in der Erstaufnahme generell in der Zukunft benötigt werden und welche Flächen in Baden-Württemberg hierfur im Moment noch geprüft werden,
• und dass Klarheit eintritt, wie sich der Bau einer LEA in Ludwigsburg auf die Zuweisungsquote in der Anschlussunterbringung fur die betroffenen Gemeinden auswirkt.
Der OAK sieht mit Sorge die derzeitige emotionale Situation, die durch das unsachgemäße Vorgehen der Landesregierung ausgelöst wurde. Er ist gerne bereit, seinen Beitrag mit in die Diskussion einzubringen und bittet darum, in die weiteren Verfahren ausreichend eingebunden zu werden. Er wird die Forderung und Umsetzung einer sachgerechten Lösung unterstützen.


 

Ludwigsburg, den 11.04.2023