ÖKUMENISCHER ARBEITSKREIS ASYL LUDWIGSBURG

Damit aus Fremden Freunde werden 

Aktuelles

Projekt Fußball


Das Projekt Fußball in der Gemeinschaftsunterkunft „Römerhügel“ in Ludwigsburg hat begonnen
Am Montag, den 11.03.2024, startete in der vorläufigen Unterkunft „Römerhügel“, die seit Mitte Januar 2024 von der AWO Ludwigsburg betreut wird, ein neues Projekt für die geflüchteten Menschen: Es wird Fußball gespielt. „Die Idee hierzu“, berichtet der Fachbereichsleiter Migration der AWO Ludwigsburg, Heiko Nostadt, „entstand durch das Engagement von Chick Effombi, welcher in Kamerun selbst Fußballprofi war und sich über den AK Asyl Ludwigsburg ehrenamtlich einbringen wollte“.
Da die Unterkunft durch junge Geflüchtete bewohnt wird, bot es sich an, ein entsprechendes Sportangebot zu installieren. Unter der Organisation von den AWO-Sozialarbeiterinnen Nataliia Slavkina und Aleksandra Grobelna trafen sich die Bewohner am 11.03.24 erstmals auf dem Tartanplatz des Schulzentrums und absolvierten das erste Training, welches zukünftig wöchentlich stattfindet.
„Dank der Erlaubnis der Schulleitung des Schulzentrums Römerhügel, den Tartanplatz nutzen zu dürfen und der Spende des AK Asyl Ludwigsburg, für die wir Sportutensilien gekauft haben, können wir dieses großartige Projekt realisieren“, so Nataliia Slavkina.
Aufgrund von Ramadan war die Teilnehmerzahl noch begrenzt, aber es haben sich mehrere Bewohner angemeldet. Daher ist davon auszugehen, dass die Teilnehmerzahl noch steigen wird. Die positive Resonanz der Bewohner war spürbar, sie waren voller Energie und hoch motiviert beim Training.
„Da Chick ebenfalls einen Flüchtlingshintergrund hat und früher als Streetworker tätig war, konnte er einen vertraulichen Kontakt zu den Bewohnern der Unterkunft aufbauen. Für uns als Flüchtlingssozialarbeiterinnen ist das sehr wichtig, da Chick seine eigenen Erfahrungen mit den Bewohnern teilen und sie in schwierigen Lebenssituationen emotional unterstützen kann“, sagt Aleksandra Grobelna.
„Obwohl die Bewohner aus verschiedenen Ländern kommen und die deutsche Sprache noch nicht beherrschen, helfen die gemeinsamen Trainings, Barrieren abzubauen und neue Kontakte zu knüpfen“, ergänzt Nataliia Slavkina.
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Bündnis gegen Rechts

Wir sind als AK inzwischen Mitglied in dem neu gegründeten Bündnis gegen Rechts und planen vor der Europawahl und den Kommunalwahlen drei Kundgebungen gegen Rechts für Demokratie und Vielfalt. Im aktuellen Flyer des Bündnisses die drei Termine und ein Aufruf.


Bündnis gegen Rechts
Flyer: Bündnis gegen Rechts.pdf (2.07MB)
Bündnis gegen Rechts
Flyer: Bündnis gegen Rechts.pdf (2.07MB)

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Stellungnahme des ökumenischen Arbeitskreis Asyl Ludwigsburg Stadt zur geplanten Lea im Gebiet Schanzacker

 

Der Ökumenische Arbeitskreis Asyl Ludwigsburg Stadt (ÖAK) befasste sich bei seinem letzten Treffen mit der Absicht des Ministeriums fur Justiz und Migration Baden-Württemberg, auf dem Gebiet Schanzacker im Tammerfeld / im Stadtgebiet von Ludwigsburg eine Landeserstaufnahmeeinrichtung (LEA) fur ca. 1200 Geflüchtete bis 2025 als Neubau zu errichten. Der Arbeitskreis unterstützt generell aus dieser Verpflichtung des Landes heraus, eine neue LEA zeitnah zu errichten. Dies gilt insbesondere auch im Hinblick auf die zu erwartenden steigenden Flüchtlingszahlen sowie der Schließung in Ellwangen. Jedoch sieht der ÖAK auch die Probleme aller Betroffenen bei der Standortsuche und dem leider hier gewählten intransparentem Vorgehen. Die Menschen, um die es geht, scheinen in der leicht überhitzten Diskussion manchmal aus dem Blick zu geraten.
Dem Arbeitskreis ist bewußt, dass die Bewältigung dieser schwierigen Aufgabe überall im Lande zu Problemen führt. Wir sehen darum auch die Notwendigkeit einer schnellen Entscheidung ein. Eine frühere und bessere Transparenz durch Offenlegung der angewendeten Auswahlkriterien und der weiteren Standortalternativen würde die Akzeptanz der Auswahlergebnisse sicher verbessern. So wurde der Eindruck erweckt, dass dieser Standort allein feststeht, weil diese Flächen im Eigentum des Landes schnell verfügbar sind. Die berechtigten Belange und Sorgen der Bürger in den betroffenen Kommunen vor Ort müssen jedoch auch frühzeitig betrachtet werden, um eine möglichst große Akzeptanz zu erreichen.
Die Planung und Umsetzung für die Einrichtung einer LEA setzt diesen offenen Umgang mit den örtlichen Gegebenheiten voraus. Der Ökumenische Arbeitskreis Asyl Ludwigsburg kann diesen Standort mittragen, wenn die Eignungskriterien und Alternativenprüfungen eine andere Lösung nicht zulassen.
Der Arbeitskreis fordert bei einer Umsetzung auf dem Schanzacker im Tammerfeld:
• eine Prüfung, ob die geplante LEA nicht auch auf nur 600-800 Geflüchtete   ausgerichtet sein kann,
• dass die geplante LEA über eine ausreichend geeignete eigene Infrastruktur insbesondere mit einer Kindertagesstätte, einer Mensa, einem Team für die Verfahrensberatung und Sozialbetreuung mit einem hinreichenden Betreuungsschlüssel verfügen soll,
• auch die Mindestgröße der verfügbaren Wohnfläche fur Geflüchtete auf min. 8qm zu planen und fur geeignete spezielle Wohnangebote fur Familien zu sorgen,
• dass bei diesem großen Bauvorhaben, das mit erheblichen Eingriffen in das gesamte Umfeld verbunden ist, auch vor Ort mit einem ausreichenden verkehrstechnischen Anschluss dieses Komplexes mit ÖPNV und Wegen nach Ludwigsburg ausgerüstet werden muss,
• dass bei der Prüfung der genannten Forderungen in den weiteren Besprechungen mit den Landesbehörden auch die lokalen Arbeitskreise fur Flüchtlinge beteiligt werden,
• dass auch eine sinnvolle Nachnutzung der Gebaude schon jetzt mitgedacht werden muss,
• von der Landesverwaltung in den weiteren Genehmigungsverfahren die notwendige Transparenz frühzeitig erfolgt und offengelegt wird, wieviele zusatzliche Plätze in der Erstaufnahme generell in der Zukunft benötigt werden und welche Flächen in Baden-Württemberg hierfur im Moment noch geprüft werden,
• und dass Klarheit eintritt, wie sich der Bau einer LEA in Ludwigsburg auf die Zuweisungsquote in der Anschlussunterbringung fur die betroffenen Gemeinden auswirkt.
Der OAK sieht mit Sorge die derzeitige emotionale Situation, die durch das unsachgemäße Vorgehen der Landesregierung ausgelöst wurde. Er ist gerne bereit, seinen Beitrag mit in die Diskussion einzubringen und bittet darum, in die weiteren Verfahren ausreichend eingebunden zu werden. Er wird die Forderung und Umsetzung einer sachgerechten Lösung unterstützen.


 

Ludwigsburg, den 11.04.2023